Hier finden Sie eine Auswahl von Begriffen rund um die Arbeit, Therapien und Vorgehensweisen der Naturheilpraxis Sinn.
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Hier finden Sie eine Auswahl von Begriffen rund um die Arbeit, Therapien und Vorgehensweisen der Naturheilpraxis Sinn.
Unter Arthrose versteht man eine degenerative Gelenkveränderung, die dem Alter der Person nicht entspricht. Sprich: „Sie sind eigentlich noch viel zu jung dafür, dass das Gelenk so aussieht.“ Typisch ist zunächst ein Schmerz, der bei Belastung auftritt. Später zeigen sich die Schmerzen schon mit dem Beginn einer Bewegung (sogenannter Anlaufschmerz) und am Ende bereits ohne Bewegung und Belastung; man spricht hier von Ruheschmerz. Das Gelenk deformiert, erzeugt Geräusche durch zunehmend raue Gelenkoberflächen und kann in seiner Funktion stark eingeschränkt sein. Im Gegensatz zur Arthritis findet man bei der Arthrose normalerweise keine Entzündung.
Arthrose beruht in vielen Fällen auf einem Ungleichgewicht von Belastung und Belastbarkeit. Deshalb tritt sie typischerweise beim Fliesenleger in den Knien auf, beim Fensterputzer in den Armen, beim Möbelpacker im Rücken, u.s.w.. Es gibt allerdings auch viele Fälle, in denen man nicht von einer Überbelastung der Gelenke ausgehen kann. Hier kommen zum Beispiel Entzündungen im Rahmen einer Gicht in Frage. Eine andere wichtige Ursache ist die Unterbelastung eines Gelenks, also die Nicht-Nutzung. Sie kann zum Beispiel auch am Rücken eines Möbelpackers entstehen, obwohl er seinen Rücken sehr stark nutzt! Wie kann das sein? Dies passiert, wenn sich an einer Stelle der Wirbelsäule eine Blockade aufbaut. Dann arbeiten 95% der Wirbelsäule für die blockierten 2 oder 3 Wirbel mit, und die blockierten Wirbel werden nicht mehr bewegt. Dies ist deshalb kritisch, weil die nicht-genutzten Wirbel dann nicht mehr optimal mit Blut und Nährstoffen versorgt werden. Wieso nicht? Use it oder lose ist! Was der Körper nicht braucht, braucht er nicht zu ernähren und perfekt zu erhalten. Die Nährstoffe werden in andere, stärker beanspruchte Strukturen investiert, so dass an den blockierten Gelenken Arthrose beginnt. Dem lässt sich mit regelmäßigen osteopathischen Behandlungen und täglichen kurzen Übungen vorbeugen.
Als Atlas wird der erste Halswirbel des Menschen bezeichnet. Er trägt einerseits den Kopf, andererseits thront er über allen anderen Wirbeln der Wirbelsäule. Vom Atlas ausgehend, der Schwerkraft folgend, richtet sich der Rest des Körpers am Atlas aus. Entsprechend wichtig ist seine korrekte Position für eine gesunde Statik. Seine herausragende Bedeutung verdankt der Atlas zudem der Verbindung zu lebenswichtigen Zentren des Körpers wie dem Kreislauf-, Brech- und Atemzentrum, zur Arteria vertebralis (Blutversorgung des Gehirns), zum Gleichgewichtsorgan im Innenohr und schließlich zur Regulierung des gesamten Muskeltonus. Entsprechend weitreichend ist seine Wirkung im gesamten Organismus.
Es gibt viele unterschiedliche Methoden zur Behandlung des Atlas. Ich bevorzuge die von mir eingesetzte Atlastherapie, da ich am eigenen Leib erfahren habe, wie wirkungsvoll ist.
Entgegen landläufigen Meinungen ist der Bandscheibenvorfall keine typische Erkrankung des fortgeschrittenen Alters, sondern tritt vor allem bei Menschen zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr auf. Warum aber und was passiert da?
Die Bandscheiben selber kann man sich vereinfacht wie Scheiben aus einer Art Schwamm-Masse vorstellen, in die ein gallertartiger Kern eingefasst ist. Die menschliche Wirbelsäule hat 23 dieser Scheiben, und zwar von Wirbelkörper zu Wirbelkörper jeweils eine zwischen den Wirbelkörpern. Die Bandscheiben übernehmen dabei hauptsächlich eine Stoßdämpferfunktion: sie puffern jeden Stoß und jeden Schritt und Tritt des Menschen ab. Um diese Funktion zu übernehmen, müssen sie kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt werden. Passiert dies nicht, trocknen sie aus, werden rissig, spröde und gehen kaputt. Warum sollte das passieren?
Bis zum 4. Lebensjahr werden die Bandscheiben über eine eigene Blutversorgung mit Nährstoffen versorgt und entsorgen über diesen Weg auch die Schlackenstoffe, die beim Verbrauch der Nährstoffe anfallen. Nach dem 4. Lebensjahr jedoch bildet sich die Blutversorgung über eigene Gefäße zurück. Das bedeutet, dass die Bandscheiben vom umliegenden Gewebe versorgt werden müssen. Dies geschieht, indem die Bandscheiben ähnlich einem Schwamm beim Auseinandergehen der Wirbel Nährstoffe aufsaugen und beim Zusammengehen der Wirbelkörper Abbauprodukte wieder loswerden. Deshalb ist es wichtig, dass jeder Teil der Wirbelsäule regelmäßig bewegt wird: der Schwamm muss feucht und in Aktion gehalten werden.
Problematisch wird es, wenn in einem Bereich der Wirbelsäule eine Blockade entsteht, denn dann bewegen sich die dazu gehörigen Wirbel und Bandscheiben nicht mehr adäquat. Der „Schwamm“ wird trocken, rissig und spröde. Er degeneriert und bringt kaum noch Nährstoffe zu den Wirbelkörpern. Irgendwann ist der Prozess so weit fortgeschritten, dass der anfangs erwähnte zähflüssige Kern aus der spröden Bandscheibe austritt. Ist dies der Fall, gibt es zwei mögliche Folgen: Bedrängt die Flüssigkeit zufällig keine Nervenstrukturen, bemerkt der Patient den Bandscheibenvorfall nicht. Bedrängt die zähe Flüssigkeit jedoch einen Nerv, kann es zu extremen Schmerzen bis hin zu Lähmungserscheinungen einer Extremität kommen.
Deshalb ist es schon in jungem Alter wichtig, eventuelle Blockaden der Wirbelsäule bereits vor dem Auftreten von Beschwerden zu lösen und im Alltag immer mal wieder die Wirbelsäule in all ihren Abschnitten durchzubewegen. So bleiben die „Schwämmchen“ gut ernährt, behalten ihren gallertartigen Kern und erfüllen ihre Funktion als Stoßdämpfer der Wirbelsäule optimal.
Das Baunscheidtieren findet in der Regel am Rücken statt. Hierbei wird die Haut wie mit vielen kleinen Nadeln gepikst. Das kann kurzzeitig etwas wehtun. Die Haut reagiert auf die Nadelstiche mit einer sehr guten Durchblutung und Mobilisierung des Immunsystems an dieser Stelle. Dadurch werden Verspannungen abgebaut, Heilungsprozesse in Gang gebracht und die reflektorisch verbundenen Organe aktiviert. Deshalb ist das Baunscheidtieren eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, sich selbst von Zeit zu Zeit etwas Gutes zu tun und Muskelverspannungen kontinuierlich abzubauen.
Der Begriff „Beinlängendifferenz“ lässt vermuten, dass jemand unterschiedlich lange Bein hat. In unter 1% der Fälle ist das auch so, und zwar hervorgerufen durch eine Operation oder einen Bruch an Fußgelenk, Bein oder Hüfte. Hier ist es sinnvoll, eine Einlage zu tragen, die den Unterschied ausgleicht. In den anderen 99% der Beinlängendifferenzen wirkt das eine Bein nur länger als das andere, da der Patient einen Beckenschiefstand hat. Hier ist es nicht empfehlenswert, eine ausgleichende Einlage zu tragen. Besser ist es, den Beckenschiefstand zu beheben. Dann ist sofort auch die Beinlängendifferenz aufgehoben und die Hüfte, Knie und Füße werden wieder gleichmäßig, ihrer Anatomie entsprechend, belastet. Auf dieser Basis können Blockaden gelöst werden, Bandscheibenvorfällen und Arthrose wird vorgebeugt und der Körper kann wieder optimal agieren.
Eine Eierstockzyste ist eine Blase im Eierstock, die mit Flüssigkeit gefüllt ist. Sie kann bei jeder Frau ab der Pubertät auftreten, verursacht in der Regel keine Beschwerden und bildet sich meist spontan wieder zurück. Da die Bildung von Eierstockzysten eng mit hormonellen Veränderungsprozessen verbunden ist, treten Eierstockzysten meist bei jungen Frauen nach dem Einsetzen der Periode, oder aber während der Wechseljahre auf. Auch bei Patientinnen mit Endometriose finden sich gehäuft Eierstockzysten. Beobachtet wird zudem, dass Diabetes-Typ1- Patientinnen ein erhöhtes Risiko für Eierstockzysten haben.
Auch wenn Eierstockzysten in der Regel keine Beschwerden in Form von Unterleibsschmerzen oder verlängerten Monatsblutungen hervorrufen, können sie in Einzelfällen zu extrem starken Schmerzen mit Kollapsneigung und inneren Blutungen führen.
Ganz abgesehen von der Bewahrung vor solchen Komplikationen, sollten Patientinnen mit Eierstockzysten behandelt werden, um das Hormongleichgewicht des Körpers wieder herzustellen. Denn ein gestörtes Hormongleichgewicht kann sich auf den gesamten Körper auswirken, zum Beispiel in Form starker Gefühlsschwankungen oder gar Depressionen. Ist der Hormonhaushalt wieder reguliert, fühlt sich die Patientin insgesamt besser und es entstehen keine oder kaum noch Zysten.
Als Endometrium wird die physiologische Gebärmutterschleimhaut bezeichnet. Befindet sich die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, spricht man von Endometriose. Eine Endometriose kann beschwerdefrei verlaufen, aber auch zu starken Schmerzen im Bereich von Rücken und Unterleib führen. Schätzungen gehen davon aus, dass eine Endometriose bei 50% der Frauen, die ungewollt kinderlos sind, für die Kinderlosigkeit verantwortlich ist. Das liegt daran, dass Endometrioseherde die Eierstöcke und Eileiter möglicherweise verkleben und somit das Ei an der Befruchtung und Wanderung in die Gebärmutter hindern können. Mit Hilfe osteopathischer und homöopathischer Mittel kann die Neigung zu Endometriose vermindert werden.
Jeder, der im Bereich der manuellen Therapie etwas auf sich hält, spricht aktuell über die Bedeutung der Faszien. Faszienbehandlung ist „in“. Aber was sind eigentlich Faszien? Es sind milchig-weiße, elastische Häute, die alles im Körper, also unter anderem die Muskeln, Knochen, Nerven und Organe einhüllen und sie in Form halten. Vielleicht sind sie Ihnen schon einmal ganz woanders, nämlich beim Kochen aufgefallen als sie rohes Fleisch geschnitten haben.
Je elastischer nun die Häute sind, umso beweglicher sind die darin eingehüllten Organe und das Skelettsystem. Schlecht ist es, wenn sich die Faszien durch Fehlhaltungen, Schonhaltungen und anderen Stress verändern. Sie verkürzen sich und werden hart – der Körper wird steif und unbeweglich. Ein anderes Problem ist, dass Faszien verkleben können, indem Stoffe, die durch sie hindurchgeleitet werden, gerinnen. Hier setzt die Faszienbehandlung an. Die Faszien werden mobilisiert, Fehl- und Schonhaltungen korrigiert, die Faszien belebt und somit wieder geschmeidig gemacht. Der Körper wird wieder beweglicher.
Die Feldenkrais-Methode geht auf ihren Erfinder Moshe Feldenkrais (1904 – 1984) zurück, einen Ingenieur, der nicht akzeptieren wollte, dass sein Knie nicht ohne Operation wieder heilen könnte. Seine Methode war so erfolgreich, dass er sich nur noch ihr widmete. Heute wird sie weltweit angewendet. Es geht hierbei vor allem um die Steigerung der Beweglichkeit, bei gleichzeitiger Entspannung, so dass neue, gelenkschonende Bewegungsmuster entstehen. Viele Patienten bemerken nach einiger Zeit außerdem, dass Sie sich auch seelisch verändert haben, in der Form, dass sie insgesamt gelassener, lockerer und entspannter geworden sind.
Als Gehirn wird der Teil des Nervensystems bezeichnet, der sich in der Schädelhöhle befindet. Es besteht hauptsächlich aus Nervenzellen, die elektrische Potenziale entfalten und elektrische Felder aufbauen. Sie können mittels EEG gemessen werden. Das Gehirn wird häufig als „große Schaltstelle“ bezeichnet, denn von hier aus werden die meisten Vorgänge im Körper gesteuert. Die Informationen zur Steuerung des Körpers erhält das Gehirn über das Rückenmark, das durch die Wirbelsäule zieht, an den einzelnen Wirbel austritt und dann in Form von Nerven zu den Organen und zur Haut zieht.
Damit das Gehirn seine große Steuerfunktion perfekt übernehmen kann, ist es wichtig, dass es von den einzelnen Organen die richtigen Informationen erhält. Dies könnte zum Beispiel die Information sein, ob sich eine Entzündung in einem Organ anbahnt, so dass Kortison an diese bestimmte Stelle geleitet werden muss (ja, der Körper stellt jeden Tag selber Kortison her und verteilt es bedarfsgerecht an die Strukturen!). Andersrum gibt das Gehirn in bestimmtem Rahmen vor, was die Organe tun. Deshalb ist der ungestörte Informationsfluss über die Nerven essentiell für einen gesunden Körper und nur möglich, wenn die Nerven optimal aus der Wirbelsäule austreten.
Blockaden, Fehlstellungen und Verklebungen im Bereich der Wirbelsäule und ihrer Nachbarsstrukturen können die Informationsübertragung in hohem Maße behindern, da sie Nerven in Bedrängnis bringen können. Andersrum kann eine gute Wirbelsäulenbehandlung zum Beispiel dazu führen, dass organische Beschwerden, die man zunächst nicht mit der Wirbelsäule in Verbindung bringen würde, wie etwa ein Reizmagengeschehen, Herzneurosen oder Potenzprobleme, einige Zeit nach der Behandlung verschwinden.
Viele Heilpraktiker schwören auf den Darm. Und das aus gutem Grund. Der Darm übernimmt auf der einen Seite eine zentrale Bedeutung innerhalb des Körpers und kann auf der anderen Seite durch Fehlernährungsweisen schnell in ein ungesundes Ungleichgewicht geraten. Nach einer Darmsanierung geht es den meisten Patienten deutlich besser, das Immunsystem ist merklich gestärkt, das Hautbild besser, Allergien sind verringert oder sogar verschwunden.
Auch starke Müdigkeit, Schwäche und Migräneleiden können abgemildert oder gar geheilt werden. Das liegt daran, dass bei chronischen Darmerkrankungen in der Regel hohe Mengen an Darmgiften produziert werden. Diese Gifte können die Leber in ihrer Entgiftungs- und Aufbaufunktion überlasten, so dass die Leber der Entgiftung schädlicher Stoffe und dem Aufbau wichtiger neuer Substanzen eventuell nicht mehr vollständig nachkommen kann. Dies kann zu der eben genannten starken Müdigkeit und Schwäche, aber auch zu heftigen Migräneleiden führen.
Das Ausscheiden giftiger Stoffe ist daneben insbesondere für Frauen relevant, die schwanger werden wollen oder bereits schwanger sind. In der Schwangerschaft ist das Geringhalten giftiger Substanzen im Körper von besondere Relevanz, da der Embryo beziehungsweise Fötus noch keine funktionsfähige Leber hat und somit selbst noch keine Schadstoffe entgiften kann.
Darüber hinaus ist ein gesunder Darm in der Schwangerschaft überaus nützlich, da er die Immunabwehr auf Krankheitserreger verbessert, und zu vermehrten „Stillen Feiungen“ führen kann, das heißt zu Symptomfreiheit von Mutter und Kind, obwohl Erreger von der Mutter aufgenommen wurden. Deshalb ist es optimal, bereits vor der Schwangerschaft eventuelle Schwächen oder Erkrankungen des Darms auszuschließen, so dass der Darm vor und während der Schwangerschaft in bester Weise funktioniert.
Die beiden Illiosakralgelenke des Menschen verbinden, vereinfacht gesagt, jeweils die rechte und linke Beckenschaufel mit der Wirbelsäule. Allerdings handelt es sich hierbei weniger um ein Gelenk, wie wir es von Schulter, Handgelenk oder Kniegelenk kennen. Denn im ISG findet normalerweise kaum Bewegung statt. Trotzdem kann beispielsweise eine einseitige ISG-Blockade zu einer statischen Dysbalance führen, die der Körper über Fehlhaltungen anderer Gelenke, zum Beispiel des Knie- und Hüftgelenks, kompensieren muss. Diese Fehl- bzw. Überbelastung von Knie und Hüfte kann unter Umständen lange symptomlos bleiben und sich eventuell erst nach Jahren in Form einer Kniegelenks- oder Hüftarthrose zeigen.
Als Karpaltunnel-Syndrom wird eine Einengung des Nervus medianus am Handgelenk bezeichnet. Das Syndrom tritt häufig bei Frauen auf und führt typischerweise zunächst bei Belastung oder nachts zu Schmerzen oder Missempfindungen wie Taubheitsgefühlen oder Kribbeln in der Hand, meist in Daumen, Zeige- und Mittelfinger, eventuell in den Arm ausstrahlend. Die Symptome bessern sich meist durch Ausschütteln oder kurzes Hängenlassen der Hand. Im Verlauf der Erkrankung bildet sich häufig der Daumenmuskel zurück und schließlich wird das Tastempfinden der betroffenen Hand abgeschwächt. Die Ursachen für ein Karpaltunnelsyndrom können vielfältig sein. In Frage kommen vor allem alle Gründe für eine Schwellung beziehungsweise ein Ödem im Bereich des Handgelenks, wie tägliche Überlastungen durch eine falsche Handhabung der Computermaus, aber auch Näh- und Strickarbeiten sowie Friseurtätigkeiten. Ebenso sorgen eine Hochdosis- Kortisontherapie, eine Schwangerschaft, eine Schilddrüsenunterfunktion, starkes Übergewicht, deutliche Nierenschäden, Infektionen im Bereich des Handgelenks und Sehnenscheidenentzündungen für eine Schwellung im Bereich des Karpaltunnels und können den Nervus medianus bedrängen.
In einigen Fällen ist der Nervus medianus jedoch nicht durch eine Schwellung des Handgelenks in Bedrängnis geraten, sondern durch eine Blockade im Bereich der Halswirbelsäule, von wo aus der Nerv zum Handgelenk weiterzieht. Die Symptome sind identisch mit den oben genannten. Deshalb wird spätestens vor einer Operation des Karpaltunnelsyndroms immer erst die Halswirbelsäule untersucht und gegebenenfalls behandelt. Nicht selten bleibt dadurch Patienten die Erfahrung erspart, dass das Karpaltunnelsyndrom nach der Operation weiter besteht, da die Ursache nicht im Handgelenk, sondern in der Halswirbelsäule lag.
Wer hat sie nicht schon am Körper berühmter Fußballstars gesehen, die meist farbigen, elastischen Klebestreifen („Tapes“), die sich den Bewegungen („Kinesio“) anpassen?! Ursprünglich aus dem fernen Osten stammend, erfahren sie hierzulande aktuell einen großen Zuspruch. Doch was bewirken die Tapes eigentlich? Das ist je nach Klebetechnik sehr unterschiedlich: Kinesio-Tapes werden häufig von Sportlern genutzt, um Gelenke, zum Beispiel das Kniegelenkt, zu stabilisieren und während des Sports zu unterstützen. Tapes können zudem Fehlhaltungen korrigieren, so zum Beispiel bei Fußfehlstellungen wie dem Spreißfuß oder Hallux Valgus. Interessant sind Tapes auch zur Schmerzlinderung und zur Steigerung der Mikrozirkulation. Hierbei wird die Haut bei jeder Bewegung des beklebten Körperteils etwas angehoben, so dass das Gewebe gelockert, gut durchblutet und die entsprechenden Reflexzonen aktiviert werden. Eine interessante Variante des Tapens ist das Aku-Taping, das die Akupunkturpunkte und Meridiane der Traditionellen Chinesischen Medizin in die therapeutische Behandlung mit einbezieht.
Der menschliche Körper ist faszinierend intelligent und reaktionsfähig. So kann er eine suboptimale Situation eines Körperteils meist durch eine veränderte oder gesteigerte Leistung eines anderen Körperteils kompensieren. Jeder kennt das zum Beispiel von dem Begriff der Schonhaltung. Beispielsweise tut der Fuß weh und der Rest des Körpers kompensiert die Situation, indem er eine bestimmte Schonhaltung einnimmt.
Das einzig wichtige hierbei ist, dass der Körper die Schonhaltung und andere Kompensationsmechanismen sofort wieder aufgibt, sobald sie nicht mehr nötig sind. Ansonsten geraten die Strukturen, die die Kompensation zeitweise übernehmen sollten, in eine Überbeanspruchung. Es kommt zu Verspannungen an den Muskeln und zu Blockaden an der Wirbelsäule, oftmals auch zu einem Beckenschiefstand mit Beinlängendifferenz und schließlich zu Arthrose an Gelenken.
Falls der Körper eine Schonhaltung nicht aufgegeben hat, obwohl es längst wieder möglich und sinnvoll wäre, hilft die Atlastherapie. Der Körper bekommt bei der Behandlung ein Signal, die Muskeln, die die Schonhaltung aufrechterhalten, loszulassen. Braucht der Körper die Schonhaltung nicht mehr, bleiben die Muskeln entspannt, eventuelle Wirbelblockaden plus Beckenschiefstand werden gelöst und mögliche Arthrose gestoppt beziehungsweise verhindert. Der Körper ist wieder in seinem Normalzustand und die Strukturen in ausgeglichener Funktion.
Der Mc-Burney-Punkt ist ein berühmter Punkt am rechten Unterbauch, der – neben vielen anderen Kriterien – standardisiert zur Untermauerung der Verdachtsdiagnose „Blinddarmentzündung“ herangezogen wird. Er befindet sich zwischen dem Bauchnabel und dem rechten, vorderen Darmbeinstachel. Das ist der Knochen, der wie ein Stachel an der vorderen Seite des Beckens hervorsticht. Denkt man sich auf der rechten Seite des Unterleibs eine Linie zwischen dem Bauchnabel und dem rechten, vorderen Darmbeinstachel, so befindet sich genau auf der Mitte der Linie der Mc-Burney-Punkt. Ein Druckschmerz an dieser Stelle sollte einen an den Blinddarm denken lassen – er ist jedoch längst kein Beweis für eine Blinddarmentzündung. Da die Diagnose „Blinddarmentzündung“ häufig nur eine Verdachtsdiagnose bleibt, ein Blinddarmdurchbruch jedoch tödlich sein kann, wird der Blinddarm im Zweifelsfall lieber früher als später entfernt. Medizinische Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 10% der heutigen Blinddarmentfernungen unnötig sind, da der Blinddarm in diesen Fällen gar nicht die Ursache der Beschwerden war. Deshalb ist es sinnvoll, bei Unterleibsbeschwerden rechtzeitig alternative Ursachen abklären zu lassen, bevor der Blinddarm vorsichtshalber, jedoch unnötig, entnommen wird. So bleibt dem Körper eine Narbe erspart und der Blinddarm kann weiter seine immunologischen Aufgaben wahrnehmen.
Der Morbus Bechterew, heute oft auch ankylosierende Spondylitis genannt, ist eine Autoimmunerkrankung, die vor allem genetische Träger eines bestimmten Antigens (HLA-B27) betrifft. Typischerweise beginnt sie im unteren Rücken mit Schmerzen, die die Patienten früh morgens aus dem Schlaf holen und dann im Verlauf des Morgens, meist innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufstehen, verschwinden. Auch Entzündungen an den Augen und Schmerzen an der Achillessehne können auftreten. Die Schmerzen und das Geschehen im Rücken geben der Krankheit ihren Namen und rühren von der Entzündung der Strukturen, die die Wirbelsäule und das Kreuzbein umgeben. Im Zuge der Entzündungsschübe und Ausheilungsprozesse verhärten und verdicken sich diese Strukturen, vor allem die Bänder und Sehnen, so dass die Wirbelsäule im Laufe der Zeit Stück für Stück, meist von unten nach oben aufsteigend, versteift. Charakteristisch ist hierbei, dass die Versteifung mit der Ausbildung eines deutlichen Rundrückens einhergeht. Dem wird heutzutage mit regelmäßiger Gymnastik entgegengewirkt, die die Strukturen beweglich hält und eine Versteifung nach Möglichkeit verhindern soll. Gleichzeitig wird die Wirbelsäule immer wieder osteopathisch gerade aufgerichtet, so dass die Spinalnerven im Falle einer Versteifung bestmögliche Bedingungen zum Austritt aus der Wirbelsäule vorfinden und im weiteren Verlauf des Lebens keine Schmerzen oder Missempfindungen produzieren.
Der Morbus Scheuermann ist eine Krankheit des Jugendalters, die die Deckplatten der Wirbelkörper der Wirbelsäule betrifft. Es liegt eine Schwäche der Deckplatten vor, so dass es zu kleinen Einbrüchen kommt und die darüber befindlichen Bandscheiben in die Deckplattenstrukturen vordringen können (sog. Schmorl- Knötchen). Um die Deckplatten nicht unnötig zu strapazieren, sollten Patienten mit M. Scheuermann die Wirbelsäule möglichst wenig stauchen, indem sie zum Beispiel auf schweres Heben oder Sprünge auf harten Untergrund verzichten. Gleichzeitig sollte die Wirbelsäule gerade aufgerichtet und möglichst viel bewegt werden, so dass die Wirbelkörper gut durchblutet, optimal mit Nährstoffen versorgt und gestärkt werden.
Myome sind Wucherungen des Muskelgewebes, und zwar von Muskelgewebe der Gebärmutter. Jede 4. bis 6. deutsche Frau ist davon betroffen, teilweise beschwerdefrei, oftmals jedoch geplagt von Beschwerden wie Unterleibs- und Rückenschmerzen, Blasenentleerungsstörungen, Zwischenblutungen oder übermäßig langen Monatsblutungen. In der Schwangerschaft können Myome einen Risikofaktor darstellen, da sie durch die veränderte Hormonlage wachsen und Blutgefäße und Nerven in Bedrängnis bringen können. Deshalb ist es sinnvoll, die Behandlung in Form einer Balancierung des Hormonhaushalts und Selbstregulierung des Körpers bereits vor einer geplanten Schwangerschaft zu beginnen.
Nerven sind Bündel von Nervenzellfortsätzen, die bis zu anderthalb Meter lang werden können. Durch diese Fortsätze werden Nervenzellen miteinander verbunden, die in unvorstellbar großer Zahl im Gehirn und Rückenmark zu finden sind. Aber auch Verbindungen zur Muskulatur, zu den Sinnesorganen und den inneren Organen werden durch Nerven erstellt. Wie funktionieren diese? Kaum einer weiß, dass sie elektrisch im Millivoltbereich arbeiten – sie benötigen also elektrische Energie, die allerdings nicht aus der Steckdose kommt, sondern aus unserer Nahrung. Da Nerven elektrisch funktionieren, wird auch ein EEG, ein Elektro-Enzephalogramm geschrieben, um die Hirnströme zu messen. Hierfür werden die Spannungsschwankungen an der Kopfoberfläche gemessen. Doch nicht nur am Gehirn werden elektrische Spannungen zu diagnostischen Zwecken gemessen. Auch am Herzen. Jeder kennt den Begriff des EKGs. Das EKG misst die elektrische Aktivität der Herzmuskelzellen. Faszinierend!
Pandiculations sind Übungen, die auf Thomas Hanna zurückgehen. Ziel der Übungen ist es, Verspannungen zu lösen, indem der Körper sich wieder seiner Verspannungsmuster bewusst wird. Grundgedanke ist, dass der Körper irgendwann einmal die Muskeln so stark oder so dauerhaft angespannt hat, dass der Zustand für ihn zum Normalzustand wurde. Hanna spricht hier von „sensomotorischer Amnesie“. Pandiculations gehen deshalb zunächst bewusst wieder in das zu lösende Verspannungsmuster, um es dann loszulassen.
Progesteron ist ein Hormon, das zu den Sexualhormonen gehört und hauptsächlich in der zweiten Zyklushälfte und während der Schwangerschaft produziert wird. Der Zusammenhang zwischen Migräne und Progesteronmangel wird gut und anhand einiger Beispiele in dem Buch „Migräne adé“ von Dr. Ulrich Selz erläutert. Ich kann diesen Zusammenhang auf Basis meiner Beobachtungen bestätigen. In meine Praxis kommen viele Migräne- Patientinnen mit hormonell bedingter Migräne. Sie sprechen gut auf eine homöopathische Regulierung des Progesteronhaushalts an.
Das Schröpfen hat seinen Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) und wird heute von vielen europäischen Therapeuten zur Steigerung der Durchblutung, zum Abtransport überschüssiger Schlackenstoffe, zur Auflösung von hartnäckigen Verspannungen und Blockaden, zur reflektorischen Anregung von Organen und zur Stimulierung des Immunsystems angewendet. Hierfür wird mit Hilfe eines Schröpfglases ein Unterdruck erzeugt, der dafür sorgt, dass die oberen Hausschichten von dem darunter liegenden Gewebe abgehoben werden. Hierdurch werden Muskelverklebungen gelöst, die Mikrozirkulation gefördert und das Immunsystem aktiviert.
Da Schröpfen kann sehr gut von den Patienten selbst angewendet werden, um Muskelverspannungen zu verringern, aber auch um zum Beispiel Cellulitis vorzubeugen oder zu behandeln.
Auch Nacken-Schulter-Arm-Syndrom genannt. Im Grunde werden hierunter diverse Nacken- und Schulterprobleme zusammengefasst, die ihren Ursprung in der Halswirbelsäule haben. Ursache kann zum Beispiel ein Sturz, ein Unfall, ein starker Ruck, ein- oder beidseitige Über- oder Fehlbelastung, starke Kälte, Zugluft oder starker psychischer Stress sein. Typische Symptome sind Schmerzen im Nacken, meist mit Verspannungen und Verklebungen in dem Bereich, sowie Schmerzen im Schulterbereich, aber oft auch Empfindungsstörungen in Armen oder Händen wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheitsgefühle.
Bei der Skoliose handelt es sich um eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule. Je nachdem, in welchem Land man zum Orthopäden geht, hat man bei einer Verdrehung von zum Beispiel 8 Grad noch eine normale, durchschnittliche Verkrümmung, der kein Krankheitswert zugeschrieben wird oder aber schon eine Skoliose, die behandlungsbedürftig ist. Wann eine Skoliose beginnt, ist also Definitionssache. Da eine Verkrümmung der Wirbelsäule allerdings immer eine Kompensationsleistung des Körpers ist, gilt es meiner Meinung nach bei jeder Gradzahl zu hinterfragen, was der Körper mit Hilfe der Skoliose kompensiert. Ist die Ursache vielleicht eine andere Wirbelsäulenproblematik (z.B. die Folge eines Schleudertraumas), etwas Psychisches (wie z.B. ein hohes Maß an Schulstress) oder vielleicht etwas Organisches (z.B. eine subtile, chronische Reizung des Blinddarms)? Der Körper drückt mit der Skoliose etwas aus. Warum nicht schon in einem frühen Stadium auf ihn hören und ihm ursächlich helfen?
Als Spinalnerven werden die 31 Nervenpaare bezeichnet, die beidseits der Wirbelsäule den Wirbelkanal (auch „Spinalkanal“) verlassen und zum Beispiel dafür sorgen, dass wir mit der Hand winken und unter den Füßen frisches Gras spüren können.
Das Sternoclaviculargelenk verbindet das Sternum, also das Brustbein, mit der Clavicula, also dem Schlüsselbein. Wenn man mit den Händen am eigenen Hals die Luftröhre von oben nach unten abtastet, landet man automatisch auf den beiden Sternoclaviculargelenken.
Stress wird durch Stressfaktoren ausgelöst und bringt den Körper in Fluchtbereitschaft, was in unserer Stammesgeschichte eine große Bedeutung hatte, wenn Gefahren drohten, zum Beispiel durch Raubtiere. Über die Nebenniere wird Adrenalin ins Blut gegeben, das in den Zielorganen für entsprechende Wirkungen sorgt. So werden die Darmtätigkeit und logisches Denken vermindert, der Blutdruck und die Herzfrequenz nehmen dagegen zu. Durch erhöhte körperliche Aktivität (Flucht) wird das Adrenalin dann wieder abgebaut. Heute stört Stress weitgehend. Denn durch häufig fehlende körperliche Aktivität wird das Adrenalin nicht vollständig abgebaut und der Stresszustand gehalten. Das kann zu krank machendem Dauerstress führen. Hier sind vor allem Herzkreislaufbeschwerden, aber auch Darmprobleme zu nennen.
Stressfaktoren können zum Beispiel zu enge Zeitfenster und übermäßige Arbeitsbelastungen sein. Man kann aber auch dadurch gestresst sein, dass man etwas tut, was man im Innersten seines Wesens eigentlich nicht für gut oder richtig hält. Deshalb ist es zur Stressreduzierung nicht nur sinnvoll, sich immer wieder Auszeiten der Entspannung zu gönnen und den eigenen Ehrgeiz den gegebenen Möglichkeiten anzupassen. Es tut außerdem gut, Dinge zu tun, von deren Wert man überzeugt ist. Konkret könnte das ein nettes Gespräch mit einem kleinen Kind aus der Nachbarschaft sein, das Tragen von Einkaufstaschen für eine ältere Person, das Aufsammeln von Müll, den jemand achtlos auf den Gehweg geworfen hat, oder das Zurückgeben von einem Euro, den man zu viel an der Kasse zurückbekommen hat. Das erfüllt und gibt ein warmes Gefühl innerer Ruhe und Zufriedenheit. Man nimmt sich Zeit, tut etwas Gutes und erlebt Vieles dadurch erst wieder bewusst. Man gibt Liebe und empfindet sie dadurch selbst. Man lebt, zufrieden, im Hier und Jetzt.
Als Trigeminus wird der fünfte Hirnnerv bezeichnet. Er versorgt das Gesicht und spaltet sich dort in drei (Trigeminus) Äste auf: Einer für das Auge (Nervus ophthalmicus), einer für den Oberkiefer (Nervus maxillaris) und einer für den Unterkiefer (Nervus mandibularis). Der zweite Teil des Wortes, also Neuralgie, besagt, dass es sich hier um einen Nervenschmerz handelt. Bei der Trigeminusneuralgie handelt es sich jedoch nicht um normale Schmerzen. Man kann davon ausgehen, dass die Schmerzen zu den stärksten gehören, die ein Mensch empfinden kann! Auch wenn sie häufig nur sekundenweise auftreten – dafür aber mehrmals pro Minute, eventuell monatelang – sind sie für die Patienten teilweise so unerträglich, dass die Patienten ihrem Leben ein Ende setzen. Die Ursachen einer Trigeminusneuralgie können sehr unterschiedlich sein und werden weiterhin erforscht.
Die Triggerpunkttherapie kann selbst oder mit Hilfe eine Therapeuten durchgeführt werden. Sie dient der Auflösung von Verspannungen, sogenannten Myogelosen. Die Therapie kann innerhalb kurzer Zeit sehr große Erfolge erzielen, ist dann jedoch auch äußerst schmerzhaft. Bei der Therapieform wird genau der Punkt gesucht, der die schmerzhafteste Verspannung zeigt und dort ein möglichst starker Druck für 30-40 Sekunden ausgeübt. Der starke Druck sorgt für eine Minderdurchblutung (Ischämie) des verspannten Gewebes. Wird der Druck vom Therapeuten wieder gelöst, wird der Muskel reflektorisch besonders stark mit Blut versorgt. Die gesteigerte Blutversorgung führt dazu, dass der Muskel besonders viele Nährstoffe bekommt und besonders viele Schlacken (Abfallstoffe) abtransportiert werden. Dadurch wird die Verspannung abgebaut und der Muskel regeneriert sich sehr schnell. Nicht selten wird aufgrund des Schmerzes – und der Erinnerung an die Emotionen, in deren Rahmen die Verspannung eventuell entstanden ist – während der Behandlung die ein oder andere Träne vergossen. Für den einen ist diese oftmals sehr effektive Therapieform genau die richtige, der andere wählt vielleicht lieber einen sanfteren Weg.
Neben den bekannten Urinteststreifen, die zum Beispiel genutzt werden, um das Ausmaß einer Blasenentzündung abschätzen zu können, gibt es weitere Möglichkeiten, und zwar vor allem die Urinfunktionsdiagnostik, um den Urin zu untersuchen und daraus weiterreichende Schlüsse zu ziehen. Da die Urinfunktionsdiagnostik jedoch zeitlich relativ aufwendig ist und hierfür gefährliche Chemikalien wie Salzsäure benötigt werden, wird sie heutzutage nur noch in wenigen Praxen durchgeführt. Ich nehme mir hierfür jedoch regelmäßig Zeit, da die Diagnostik sehr eindrucksvoll in Form bestimmter Verfärbungen des Urins bei Kontakt mit einzelnen Chemikalien anzeigt, ob ein zentrales Organ (Darm, Leber, Niere) ein Problem hat. Während Labor-Blutwerte, die sich an Durchschnittswerten orientieren und für Durchschnittsmenschen passen, ihre Berechtigung haben und auch von mir genutzt werden, zeigt der Urinfunktionstest individuell an, ob ein Organ erstens Hilfe braucht und zweitens, falls es Hilfe brauchte, ab welchem Zeitpunkt es wieder selbstständig optimal arbeitet.
Wirbelblockaden, hervorgerufen zum Beispiel durch Stürze in der Kindheit, Schleudertraumen oder andere Unfälle im Erwachsenenalter, werden vom Körper in der Regel zunächst gut kompensiert, so dass jahrelang nicht unbedingt Beschwerden auftreten müssen. Die Kompensation erfolgt individuell unterschiedlich. Bei dem einen in Form einer Skoliose mit Beckenschiefstand, bei dem anderen mit hartnäckigen Verspannungen von Nacken und Schulter und bei dem dritten noch einmal ganz anders. Je nach Kompensationsmuster kommt es im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Wirbelblockaden. Sie sind es, die irgendwann – steter Tropfen höhlt den Stein – zu vielfältigsten Beschwerden führen können, bei denen man eventuell zunächst gar nicht an eine Beteiligung der Wirbelsäule denkt. Das liegt daran, dass Wirbelblockaden den Austritt der Spinalnerven aus dem Wirbelkanal beeinträchtigen können, so dass es je nach betroffenem Wirbelsäulensegment zu vielgestalten Symptomen kommen kann. Hier einige prominente Beispiele:
Teilweise wirkt sich eine Blockade des 6. Brustwirbels auch auf den Magen aus und provoziert Symptome einer Gastritis (Magenschleimhautentzündung) wie Bauchschmerzen, Völlegefühl und häufiges Aufstoßen. Eine Blockade des Sternoklavikulargelenks führt zu Symptomen, die im ersten Moment an eine Blinddarmreizung oder -Entzündung denken lassen: krampfartigen Schmerzen im Oberbauch, die zum Bereich des McBurney-Punktes ausstrahlen oder wandern.