⭐ Krampfanfälle – wie Verspannungen die Neigung zu Krampfereignissen verstärken können
Viele Betroffene erleben Krampfanfälle in Phasen von Stress, Erschöpfung, Anspannung oder starker muskulärer Überlastung.
Auch nachts können solche Krampfanfälle auftreten, wenn das Nervensystem die Spannungen des Tages weiterverarbeitet oder bestimmte Muskelgruppen – wie Nacken-, Atem- oder Kaumuskulatur – weiterhin aktiv sind.
Psychogene Anfälle und muskuläre Verspannungen
Ein signifikanter Teil der Krampfanfälle bei Erwachsenen sind psychogen nicht-epileptische Anfälle (PNES) – sie entstehen primär durch psychische Faktoren wie Stress oder emotionale Überlastung.
Wichtig: PNES sind neurologisch keine epileptischen Anfälle, äußern sich aber körperlich oft wie Krampfanfälle.
Hier gibt es eine starke Überschneidung mit muskulären Fehlspannungen:
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Verspannungen in Nacken-, Schulter- und Kaumuskulatur erhöhen die motorische Erregbarkeit.
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Flache oder schnelle Atmung durch Brust- oder Zwerchfellverspannungen steigert die körperliche Alarmbereitschaft.
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Das Nervensystem reagiert „unter Strom“, wodurch psychogen ausgelöste Krampfanfälle verstärkt oder leichter ausgelöst werden können.
✅ Fazit: Die Behandlung der muskulären Komponente kann die körperliche Alarmbereitschaft reduzieren und die Anfallsneigung verringern.
1️⃣ Verspannte Muskeln erhöhen die elektrische Aktivität im Nervensystem
Ein verspannter Muskel sendet über Muskelspindeln und Schmerzrezeptoren kontinuierlich Signale an das Rückenmark und Gehirn. Besonders betroffen sind hier häufig die Nervenwurzeln der Halswirbelsäule, die bei Nackenverspannungen gereizt werden können.
Diese Dauerreizung führt dazu, dass:
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die motorischen Nervenzellen stärker aktiviert werden
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die Reizschwelle für Krämpfe sinkt
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der Körper leichter in unkontrollierte Muskelentladungen rutscht
👉 Der Muskel „springt schneller an“ – Krämpfe entstehen leichter.
2️⃣ Nacken- und Schultermuskulatur beeinflusst die Steuerzentren für Muskeltonus
Starke Verspannungen im oberen Rücken und Nacken – vor allem im Musculus trapezius und den tiefen Nackenmuskeln – verändern:
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die Weiterleitung von Nervensignalen
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die Spannung des gesamten Körpers
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die Reflexregulation der Muskulatur
Wenn diese Bereiche überlastet sind, reagieren manche Menschen mit:
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plötzlichen Verkrampfungen
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Ganzkörperanspannungen
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Abfolge von Muskelzuckungen
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oder krampfartigen Entladungen
Der Körper „schießt über das Ziel hinaus“, weil zu viele Spannungsreize gleichzeitig eintreffen.
4️⃣ Verspannungen in Brust, Zwerchfell und Bauch verändern die Atmung
Wenn die Atemmuskeln fest sind, besonders das Zwerchfell (Nervus phrenicus) oder die Zwischenrippenmuskulatur, kommt es häufig zu:
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flacher oder schneller Atmung
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unvollständigem Ausatmen
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erhöhtem innerem Druck
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CO₂-Schwankungen
Diese Veränderungen machen die Nerven empfindlicher, steigern die Sympathikusaktivität und erhöhen
👉 die Bereitschaft des Körpers, in Krampfreaktionen zu rutschen.
Nicht wenige Betroffene berichten, dass die Anfälle in Momenten von Atemenge oder Brustspannung auftreten – teilweise auch in der Nacht, wenn die Atemmechanik weniger bewusst kontrolliert wird.
5️⃣ Kieferverspannungen bringen das Nervensystem in Alarmbereitschaft
Die Kaumuskulatur – vor allem der Musculus masseter – und Nackenmuskulatur gehören zu den am dichtesten innervierten Muskeln des Körpers. In der Nacht ist die Kaumuskulatur bei vielen Menschen unbewusst deutlich aktiver, insbesondere durch:
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unbewusstes Zähnepressen (Bruxismus)
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unbewusstes Zähneknirschen
Diese erhöhte Aktivität führt zu:
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starkem muskulärem Druck
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dauerhaften Reizen an den beteiligten Nerven
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gesteigerter Alarmbereitschaft des Nervensystems (Sympathikusaktivität)
👉 Dadurch steigt die Neigung zu:
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plötzlichen Spannungsentladungen
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krampfartigen Anspannungen
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unkontrollierten Muskelreaktionen
Praktischer Hinweis:
Wenn bekannt ist, dass Zähnepressen oder Knirschen auftritt, gibt es zwei bewährte Möglichkeiten zur Entlastung der Kaumuskulatur:
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Physiotherapie / CMD-Übungen – dafür kann der Hausarzt, Zahnarzt oder Kieferorthopäde ein CMD-Rezept ausstellen. In der Therapie werden die Muskeln durch gezielte Massagen, Triggerpunktbehandlungen oder spezielle Übungen gelockert und entspannt, wodurch die Anspannungen reduziert werden.
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Individuell angepasste Aufbissschiene – diese kann tagsüber und nachts getragen werden, um die Kaumuskulatur zu entlasten und die Anfallsneigung zu verringern.
Beide Maßnahmen können sich ergänzen oder einzeln genutzt werden, je nach individuellem Bedarf.
⭐ Warum Atlastherapie & Manuelle Therapie unterstützen können
Beides wirkt auf die muskulären und nervalen Kernmechanismen, die Krampfanfälle begünstigen:
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zu hohe Muskelspannung
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überreizte Nerven
- irritierte Atemmechanik
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erhöhte körperliche Stressreaktionen
Durch effektive manuelle Behandlung sowie eine präzise Atlaskorrektur können:
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Nacken, Schulter, Kopf-, Hals, Atem- und Kaumuskulatur deutlich entspannt,
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die Nerven (Nervus trigeminus, Nervus phrenicus, obere Halsnerven) beruhigt,
- das parasympathische Nervensystem, insbesondere über den Vagusnerv, gestärkt werden. Dies wirkt beruhigend auf Herzfrequenz, Atmung und muskuläre Grundspannung, während gleichzeitig der Sympathikus entlastet wird – der Körper kommt in ein ausgewogeneres Nervensystem-Gleichgewicht.
Wichtig: Die hier angebotene Behandlung ist ein unterstützender Baustein, der helfen kann, Spannungen zu lindern und die Anfallsbereitschaft zu verringern. Sie kann Krampfanfälle nicht vollständig auflösen, sondern ist Teil eines ganzheitlichen Ansatzes, der auch andere Maßnahmen (z. B. Physiotherapie/ CMD-Therapie, Aufbissschiene, Stressmanagement, Schlafhygiene, ärztliche Betreuung, gegebenenfalls medikamentöse Unterstützung) einbezieht.
Die Behandlung dieser Praxis kann im besten Fall dazu beitragen,
👉 Körper und Nervensystem so zu stabilisieren, dass die Häufigkeit und Intensität von Krampfanfällen verringert wird.
Internationaler Hinweis: In vielen fortschrittlichen US-Kliniken, die Patient*innen mit nicht-epileptischen Krampfanfällen behandeln – wie das Johns Hopkins FND Program oder die FND Clinic am Kennedy Krieger Institute – sind osteopathische und physiotherapeutische Maßnahmen ein zentraler Bestandteil des Behandlungsansatzes.
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